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Andreas Bräm analysiert erstmals acht zwischen 1310 und 1365 in Neapel illuminierte lateinische Bibeln, die unter Robert dem Weisen (König von Neapel 1309 bis 1343) und seiner Nachfolgerin Johanna I. (Königin von Neapel 1343 bis 1382) entstanden. Neben Bildprogrammen, Stil und Ikonographie, Erzählstruktur, beteiligten Werkstätten und Buchmalern ermittelt er die Auftraggeber. Im Vordergrund stehen die Illustrationszyklen, die ein neues Licht auf dieses Feld der Kunstgeschichte werfen.§Die neapolitanischen Trecento-Bibeln zählen zu den bedeutendsten illustrierten Vulgata-Bibel-Handschriften ihres Jahrhunderts, vermischen sich doch französische und byzantinische Einflüsse in ihnen. Zu den Auftraggebern gehören Robert der Weise, Johanna I.§und ihre beiden Gemahle sowie kirchliche Würdenträger. Die Ikonographie vieler Einzelszenen zeigt, wie diese speziell auf ihre Adressaten zugeschnitten wurden. So erhalten sie je nachdem eine royalistische oder sakrale Prägung. Diese kostbar und reich ausgestatteten Vulgata-Bibel-Ausgaben stehen für einen konservativen Hofgeschmack, der in anderen Regionen nicht mehr gepflegt wurde.