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Der Jurist K. Binding und der Mediziner A. Hoche schrieben 1920 in ihrem Buch "Die Freigabe zur Vernichtung lebensunwerten Lebens": "Sie haben weder den Willen zu leben, noch zu sterben. So gibt es ihrerseits keine beachtliche Einwilligung in die Tötung, andererseits stößt diese auf keinen Lebenswillen, der gebrochen werden müsste. Ihr Leben ist absolut zwecklos, aber sie empfinden es nicht als unerträglich. Für ihre Angehörigen wie für die Gesellschaft bilden sie eine furchtbar schwere Belastung. Ihr Tod reißt nicht die geringste Lücke - außer vielleicht im Gefühl der Mutter oder der treuen Pflegerin". Damit formulierten zwei Wissenschafter ihre radikalen Anschauungen zu so genanntem unwerten Leben, die während der Zeit des Nationalsozialismus in die Tat umgesetzt wurden. Über die schwerwiegenden Folgen in der Linzer Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart soll dieses Buch berichten. Die vorliegenden Ausführungen basieren auf der Diplomarbeit aus der Studienrichtung Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik an der Human-und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien aus dem Jahre 2007.