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Umfangreiche "Lichtbilderarchive" gehörten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Ausstattung vieler Museen. Diapositive bebilderten und belebten Vorträge, ließen zugleich Geist und Intention eines Museums einer breiteren Öffentlichkeit zukommen. So gehörte auch dem Berliner Jüdischen Museum eine solche ständig wachsende, vielfältige Vortragssammlung, die "reichsweit" kursierte, bis das Museum 1938 schließen mußte. Von den Nazis beschlagnahmt und zur pseudowissenschaftlichen "Gegnerforschung" missbraucht, wurde die Diasammlung in den Kriegswirren zerschlagen und gelangte in das heutige Polen, wo sich heute nur noch ein Teil der ursprünglichen Sammlung befindet. Trotz ihrer fragmentarischen Überlieferung lassen diese Glasdiapositive mit ihrer großen Motivvielfalt von osteuropäischen Straßenszenen über Ritualgegenstände bis hin zu moderner Architektur mehr als nur den Geist des ersten Jüdischen Museums in Berlin erahnen. Die in Auswahl gezeigten Bidler bewahren einen Teil zerstörter jüdischer Kultur in Europa und darüber hinaus.